Wie am Rande der Boot Düsseldorf bekannt wurde, soll spätestens am 1.5.17 eine neue Sportbootführerschein-Verordnung in Kraft treten. Sie ersetzt die bisherigen Sportbootführerschein Verordnungen See und Binnen. Die neue Verordnung wird viele Verbesserungen bei Sportbootführerschein-Prüfungen bringen, ändert jedoch nichts bei den weiterführenden Scheinen und den Funkzeugnissen.
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Neuer Sportbootführerschein
Donnerstag, den 26. Januar 2017Multiple Choice Prüfungen, britische Seefunkzeugnisse
Montag, den 11. Mai 2009Am Rande der Düsseldorfer Bootsausstellung im Januar 2009 hatte Bundesverkehrsminister Tiefensee angekündigt, dass die Prüfungsfragen in Sportbootführerschein-Prüfungen vom Jahr 2010 an per Multiple Choice beantwortet werden sollen (mehr dazu hier >>). Inzwischen wurde bekannt, dass vor Ende 2010 keine Multiple Choice Antworten für Sportbootführerschein-Prüfungen fertiggestellt sein können. Mit einer Einführung wird daher auch nicht vor 2011 gerechnet.
Multiple Choice Funkprüfungen voraussichtlich ab 2010
Gleichzeitig wurde bekannt, dass noch im ersten Halbjahr 2009 neue Fragenkataloge für die Funkzeugnisse veröffentlicht werden sollen, die ebenfalls Multiple Choice Antworten enthalten. Mit den ersten Prüfungen nach dem Multiple Choice Verfahren wird aber erst im kommenden Jahr gerechnet.
Ergänzungsprüfung für Inhaber eines britischen Seefunkzeugnisses
Weiterhin wurde beschlossen, dass Inhaber eines britischen Seefunkzeugnisses der RYA eine Ergänzungsprüfung ablegen müssen, um ein rechtsgültiges Seefunkzeugnis zu erwerben. Mehr über britische Seefunkzeugnisse. Ab 2010 soll Skippern, die nur ein britisches Seefunkzeugnis der RYA vorlegen können, ein Bußgeld auferlegt werden.
Multiple Choice bei Sportbootführerschein-Prüfungen
Mittwoch, den 21. Januar 2009Bundesverkehrsminister Tiefensee hat zur Eröffnung der Düsseldorfer Bootsausstellung angekündigt, dass im Laufe des Jahres 2010 Multiple Choice Antworten bei den Sportbootführerschein-Prüfungen eingeführt und die Anforderungen an die praktische Prüfung erhöht werden sollen. Inzwischen wurden am Rande der Boot weitere Einzelheiten bekannt.
Danach sollen zukünftig vier Antwortmöglichkeiten zur Auswahl stehen, von denen immer genau eine richtig ist. Die Antworten sollen sich bildlich gleichen, sodass mit einem fotografischen Gedächtnis – Anzahl der Zeilen oder Länge der Worte – die richtige Antwort nicht erkannt werden kann. Auch soll es nicht möglich sein, allein mit gesundem Menschenverstand, falsche oder richtige Antworten herauszufinden.
Es soll auch keine absurden Antworten geben, die sofort als falsch zu erkennen sind. Vielmehr sollen auch die falschen Antworten richtige Antworten sein – nämlich zu anderen Fragen aus dem gleichen Zusammenhang. An einzelnen Beispielen wurde deutlich, dass die Antworttexte sehr genau studiert werden müssen, um die richtige Antwort herauszufinden. Dies gelang sogar mehreren Ausbildern nicht auf Anhieb.
Die Reform des Sportbootführerscheinwesens betrifft beide Führerscheine, den Sportbootführerschein See und den Sportbootführerschein Binnen. Sie steht laut Tiefensee unter der Devise Entbürokratisierung und Vereinfachung der Sportbootführerschein-Prüfungen.
Es ist zu befürchten, dass wieder einmal das Gegenteil erreicht wird. Das freie Formulieren der Antworten, wie es heute verlangt wird, erscheint auf den ersten Blick schwierig, Ankreuzen sieht nach einer Erleichterung aus. Dabei bleibt jedoch das so genannte Prüfer-Ermessen unberücksichtigt. Heute sind nämlich die Prüfer sehr großzügig; wer ungefähr den richtigen Sinn der Antworten trifft, bekommt die volle Punktzahl. Darauf beruhen ja auch die vereinfachten Antworttexte, die die Teilnehmer des Online-Kurses einüben. Zukünftig haben die Prüfer keinen Spielraum mehr.
In der praktischen Prüfung sollen zusätzliche Manöver und seemännische Fertigkeiten verlangt werden. Das dürfte vor allem die Fahrlehrer erfreuen, die ihren Schülern dann mehr Fahrstunden verkaufen können. Eine Pflicht-Stundenzahl gibt es derzeit nicht und es soll auch zukünftig keine Vorschriften zur Art und zum Umfang der Ausbildung geben.
Die Führerscheinreform sieht weiterhin keine Anforderungen an die Qualifikation der Ausbilder vor. Anders als bei den Kfz-Fahrschulen darf im Wassersport weiterhin jeder eine Bootsfahrschule oder Segelschule betreiben, ohne irgendeine Qualifikation nachweisen zu müssen.
Bereits in den vergangenen Jahren hatte es verschiedene Reformen der Sportbootführerschein-Prüfungen gegeben. Dabei wurden immer die Anforderungen erhöht, für den Prüfling ist es ständig schwieriger geworden. Mit den Multiple Choice Antworten ist wegen des Superwahljahres und einer neuen Bundesregierung – vermutlich auch eines neuen Verkehrsministers – erst Ende 2010 zu rechnen. Bis dahin gilt das gleiche Motto, das schon vor den früheren Reformen ausgegeben wurde: Wer schlau ist, macht noch zu den alten Bedingungen den Sportbootführerschein.