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Elektromagnetisches Log jetzt auch für die Sportschifffahrt

Dienstag, den 4. März 2008

Was ein Tachometer im Auto, ist ein Log an Bord. Es misst die Geschwindigkeit und die zurückgelegte Strecke. Entfernungen zu messen, ist auf Schiffen wichtig, weil es auf See ja keine Wegweiser mit Entfernungsangaben gibt. Vor Antritt der Fahrt wird der Seekarte die Entfernung zum Zielhafen entnommen, der Tagesmeilenzähler auf null gestellt und fortan weiß man stets ungefähr, wo sich das Schiff befindet und wie viel hinter und wie viel noch vor einem liegt.

Seemeilen und Knoten

Entfernungen werden auf See nicht in Kilometern, sondern in Seemeilen angegeben. Denn am seitlichen Rand einer jeden Seekarte kann man die Seemeilen unmittelbar ablesen. Der Begriff Knoten hat in der Schifffahrt zwei Bedeutungen, eine seemännische und eine nautische. Seemännisch versteht man darunter die allseits bekannten Seemannsknoten. Nautisch bedeutet Knoten die Geschwindigkeit in Seemeilen pro Stunden.

Handlog

Der Begriff Knoten stammt aus der frühen christlichen Seefahrt, als die Geschwindigkeit mit einem Handlog gemessen wurde. In eine lange Leine (Logleine) waren in regelmäßigen Abständen Knoten gesteckt und an ihrem Ende war ein Brett (Logscheit) befestigt. Weil es damals auch noch keine seetauglichen Uhren gab, musste die Zeit mit einer Sanduhr (Logglas) gemessen werden. Bei voller Sanduhr wurde das Logscheit über Bord geworfen. Unten mit Metall beschwert schwamm es senkrecht im Wasser und spulte die Logleine ab. Während die Sanduhr leerlief, zählte man die Knoten auf der abspulenden Logleine. Die Knoten waren gerade in demjenigen Abstand auf die Logleine gesteckt, dass die Anzahl der gezählten Knoten der Geschwindigkeit in Seemeilen pro Stunde entsprach.

Schlepplog und Sumlog

Bis in die 50er- und 60er-Jahre des 20. Jahrhunderts wurden auf Yachten Schlepplogs eingesetzt. Eine Leine, an deren Ende ein Propeller befestigt war, wurde nachgeschleppt. Der Propeller drehte die Leine und aus der Drehgeschwindigkeit der Leine ergab sich die Geschwindigkeit des Schiffes durch das Wasser. Nicht selten schnappte ein Fisch nach dem Propeller und riss ihn ab. Der heutige technische Stand in der Sportschifffahrt sind Sumlogs. Ein Sumlog wird von einem Paddelrad oder einem Propeller unter dem Bootsrumpf angetrieben. Doch darin verfängt sich leicht Seegras oder Dreck. Und wenn eine Yacht zwei oder drei Wochen im Hafen liegt, setzen sich Seepocken am Paddelrad fest und blockieren es. Die einzige Hilfe dagegen war bisher ein Log mit selbstschließendem Gehäuseboden. Damit kann das Paddelrad von innen aus dem Rumpf gezogen und gereinigt werden. Wer kein Log mit selbstschließendem Gehäuseboden besitzt, muss das Schiff aus dem Wasser holen oder auf das Log verzichten. Doch eine Fahrt mit defektem Log könnte bei einem Unfall als grob fahrlässig ausgelegt werden, weil ein Log für die sichere Navigation als unverzichtbar gilt.

Logs ohne drehende Teile

Ohne drehende Teile arbeiten elektromagnetische Logs und Dopplerlogs. Elektromagnetische Logs erzeugen im Wasser ein Magnetfeld. Dieses verändert sich mit der Geschwindigkeit und kann so zur Messung der Fahrt (Geschwindigkeit) durch das Wasser verwendet werden. Dopplerlogs arbeiten nach dem Dopplerprinzip, das auch zur Geschwindigkeitsmessung im Straßenverkehr eingesetzt wird. Ein Dopplerlog funktioniert so ähnlich wie ein Echolot. Es sendet Schallwellen zum Meeresboden, wartet auf das Echo und berechnet aus der Laufzeit den Abstand. Aus mehrfachen Messungen wird die Fahrt (Geschwindigkeit) über Grund ermittelt. Beide Verfahren werden seit Jahrzehnten in der Berufsschifffahrt eingesetzt. Sie sind nicht nur sehr genau; sie kommen auch ohne drehende Teile aus und können daher nicht verkrauten.

Elektromagnetisches Log für Sportboote

Seit Neuestem bietet NKE ein elektromagnetisches Log für Sportboote an. Das lästige Verkrauten des Loggebers gehört damit der Vergangenheit an. Der bündige Einbau des Loggebers in den Rumpf verringert den Wasserwiderstand. Das Log soll sogar mit – lösemittelfreiem – Antifouling überstrichen werden können, ohne Schaden zu nehmen. Antifouling verhindert den Bewuchs des Unterwasserschiffes. Das elektromagnetische Log verfügt über eine genormte Schnittstelle (NMEA) und kann auch mit Anlagen anderer Hersteller verbunden werden. Es ist für Geschwindigkeiten bis zu 35 Knoten (sm/h) ausgelegt. Wie allgemein üblich misst das elektromagnetische Log auch die Wassertemperatur. Sein Preis von 1292,- € zuzüglich Steuer hat sich allerdings auch gewaschen.